© kimako | photocase.de

Öffne die Tür zu Deiner Kreativität

„Ich bin ja eher nicht so der kreative Typ.“ … eine Selbsteinschätzung, die ich von meinen Klienten schon häufig gehört habe. Doch ich bin fest überzeugt, dass wir alle ursprünglich mit einem großen kreativen Potential auf die Welt gekommen sind, und dass unsere Kreativität, unsere Schöpferkraft auszuleben ein wesentlicher Schlüssel zu einem erfüllten, glücklichen Leben ist. Dabei geht es gar nicht darum museumsreife Bilder zu malen oder den großen Roman zu schreiben, sondern einfach die Freude am schöpferischen Prozess selbst zu erfahren.

Kreative Menschen erleben, wenn sie schreiben, tanzen, musizieren oder malen oft, dass sie sich „in der Zone“ oder in etwas, das als Flow-Zustand bekannt ist, befinden. Der Flow ist ein meditativer geistiger Zustand, der mühelosen Konzentration und Ruhe, jenseits der bewussten Gedanken – immun gegen äußere Ablenkung – glückselig, ganz eins mit dem Tun.

Als Kind fiel es uns leicht in die Welt unserer Phantasie einzutauchen und unsere Kreativität frei fließen zu lassen und, wertfrei, ganz in unserem Tun aufzugehen. Im Laufe der Jahre wurde aber leider häufig der „innere Kritiker“ immer stärker. Wobei diese innere Stimme, die uns in unserem Tun bremst und unsere Kreativität manchmal sogar total lähmt, natürlich nicht aus unserem inneren Wesen kommt, sondern von außen z. B. durch ein überkritisches, sehr anspruchvolles, nie zufriedenzustellendes Umfeld, in uns hingepflanzt wurde und so verinnerlicht wurde.

Doch was können wir tun um unsere Kreativität wieder zu erwecken?
Ein Patentrezept, das für jeden jederzeit funktioniert, gibt es leider auch hierfür nicht. Grundsätzlich lässt sich aber sagen, dass alles, was uns entspannt, uns Freude bereitet, unsere Ängste und Blockaden auflöst, hilfreich ist.

In meiner Praxis nutze ich häufig Heil-Trancen zur Ressourcenaktivierung, d. h. zur Wiederentdeckung und Wiederbelebung der eigenen Kompetenzen, sowohl im Bereich des sozialen Umgangs als auch im Bezug auf Kreativität, Lösungsmöglichkeiten oder körperliche Geschicklichkeit. Und auch auf das Empfinden von Gefühlen wie Freude, Wertschätzung oder Liebe.

Im Ressourcenorientierten Dialog werden…
• Fähigkeiten, die wir haben aber nicht beachten, in den Mittelpunkt gerückt und gewürdigt.
• Fähigkeiten, die wir in der Vergangenheit hatten, aber nicht mehr nutzen, in Trance leichter zugänglich, weil das Zeitbewusstsein verändert ist und so der Zugang zu altem, aber noch immer vorhandenen Können möglich wird.

Kreative Ideen werden nicht erarbeitet, sondern entstehen in oder nach Entspannungsphasen. Neurowissenschaftler haben sich mit dem Phänomen des kreativen Prozesses befasst und beschreiben in diesem Zusammenhang die Abfolge von vier Phasen, in denen unterschiedliche Hirnwellen messbar vorherrschen:

  1. „Input“ – die intensive Beschäftigung mit dem Thema, das Sammeln von Informationen, Fakten und Inspirationen. Jetzt sind unsere Beta-Wellen gefordert.
  2. „Processing“ – das Loslassen, das Projekt eine Weile ruhen lassen und dem Unterbewussten Zeit geben, sich mit der Lösung zu befassen. Spazieren gehen, Tagträumen, Entspannen, Schlafen oder Meditieren verringern in unserem Gehirn die Beta-Aktivität und fördern die Alphawellen. Unser Unbewusstes erhält keinen neuen »Input«. Die Alphawellen schaffen die Voraussetzung dafür, dass Ideen aus unserem Unterbewussten ins Wachbewusstsein aufsteigen können.
  3. „Output“ – Einfälle und Ideen – kommen dann, wenn sich unser Unterbewusstes (Theta) wenigstens für einen Augenblick mit unserem Wachbewusstsein (Beta) verbindet. Dafür müssen gleichzeitig Alphawellen vorhanden sein, die eine Art Brücke zwischen Unterbewusstsein und der bewussten Wahrnehmung bilden und dafür sorgen, dass die Gedanken frei fließen können. Diese Kombination von Hirnwellen haben wir z. B. während einer CranioSacralen Tiefenentspannung, in Trancezuständen, im Halbwachzustand vor dem Einschlafen, im Tagtraum oder beim langsamen Aufwachen.
  4. „Verification“ – die Eingebung in die reale Welt bringen – durch Aufschreiben, Zeichnen oder Besprechen nutzen wir Betawellen und speichern so unsere Idee im Gedächtnis. Auch nach Meditationen oder Träumen können wir so verhindern, das Erlebte gleich wieder zu verlieren. Wenn Aufschreiben oder Besprechen nicht sofort möglich sind, können wir uns mittels der »Anker-Technik«, eines Schlüsselwortes oder Symbols, eine Erinnerungshilfe schaffen.

Je flexibler unsere Hirnwellen sind, d. h. je leichter wir auf Alpha- und Thetawellen umschalten können, desto mehr Zugang haben wir zu unserer Kreativität. Diese Fähigkeit lässt sich entwickeln und trainieren.

Ressourcenorientierung bezieht sich auch auf die Entwicklung von Fähigkeiten wie Entspannen, Regenerieren, Energie tanken, Neugierde zulassen, Mut fassen, Interesse entwickeln und Aufmerksamkeit schenken können und schafft somit die Voraussetzung zur Veränderung der Wahrnehmung und des Selbstwertes und die Aktivierung des kreativen Potentials.

Shanti J. Hoff
Heilpraktikerin für Psychotherapie
Dipl. Soz. Pädagogin
0511-27 77 830
www.inbalance-institut.de