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Schüßler-Salze für unser Wohlbefinden

In jahrelanger Forschung fand Dr. Schüssler (1821 – 1898)heraus, dass in unserem Körper zur Gesunderhaltung bestimmte Salze notwendig sind. Sind diese Salze nicht ausreichend vorhanden, wird man krank. Schüssler war der Ansicht, dass der Mineralstoffmangel in den Zellen nicht entsteht, weil Menschen mit ihrer Ernährung zu wenig von diesen Stoffen verzehren, sondern, weil die Zellen nicht in der Lage sind, die Mineralien aufzunehmen. Insofern definiert Dr. Schüssler Krankheit als einen Mangel an bestimmten Salzen.
Die Schüsslersalze sind keine Mineralstoffe im üblichen Sinne. Zum einen sind sie potenziert, zum anderen ist jedes Schüsslersalz durch ein basisches und ein saures Element miteinander verbunden,
(z.B. Calcium phosphoricum: Calcium = Base, Phosphor = Säure).
Schüssler-Salze eignen sich hervorragend als Haus- und Reiseapotheke oder als Begleittherapie bei z.B. Klassischer Homöopathie. Sie wirken schnell und zuverlässig. Auch für Laien sind sie in der Selbstanwendung einfach zu erlernen. Grundsätzlich nimmt man in akuten Fällen alle 5 Minuten 1-2 Tabletten in den Mund und lässt sie zergehen. Es ist sinnvoll, die Pastillen möglichst lange im Mund zu behalten, da sie über die Mundschleimhaut aufgenommen werden.
Nachfolgend ein kleiner Ausschnitt aus den vielfältigen Möglichkeiten der Schüssler-Salze.
1. Calcium fluoratum „Der Weichmacher“
Der Körper braucht diese Salz für den Aufbau von Knochen, Sehnen, Bändern, Zähnen und Nägeln. Es gibt den elatischen Fasern die Fähigkeit, sich zu dehnen und sich wieder zusammenzuziehen. Es ist ein wichtigstes Mittel für das Stütz- und Bindegewebe. Anwendung bei Bindegewebsschwächen, Hautrissen, Organsenkungen, Krampfadern, Hämorrhoiden, Haltungsschwäche. Auch bei Rachitis, Bandscheibenbeschwerden u. Ischiasschmerzen ist das Salz einzusetzen. Es erweicht verhärtete Drüsen und Muskeln.
2. Calcium phosphoricum „Der Stärker“
Calcium phosphoricum ist in allen Körper- und Knochenzellen vorhanden. Calcium phosphoricum ist Hauptbestandteil der Knochen (ca. 4-5 kg). Allgemein gilt es als das wichtigste Aufbausalz der Biochemie und ist ein bewährtes Nerven- Aufbau- und Kräftigungsmittel. Es kommt zur Anwendung bei schlecht heilenden Knochenbrüchen, bei Wachstumsschmerzen, zur Unterstützung in der Erholungsphase nach Krankheiten, wenn man sich noch körperlich erschöpft fühlt. Auch Ein- und Durchschlafstörungen wegen Erschöpfung werden von Calcium phosphoricum positiv beeinflusst.
3. Ferrum phosphoricum „Das Mittel für das erste
Stadium der Entzündung“
Ferrum phosphoricum sorgt dafür, dass Eisen vom Körper aufgenommen werden kann. Es sollte in keiner Hausapotheke fehlen – es ist das so genannt „Erste-Hilfe-Mittel“ bei Verletzungen und Entzündungen. Bei allen Verletzungen wie Quetschungen, Stauchungen, Schnitt- und Schürfwunden sowie bei Verletzungen der Weichteile lindert es die akuten Beschwerden. Es ist das Mittel für das erste Stadium der Entzündung. Es wirkt entzündungshemmend und fiebersenkend. Ferrum phosphoricum ist das Mittel für das niedrige Fieber bis 38,8 Grad Celsius und ist somit bei Kindern häufig angezeigt.
4. Kalium chloratum „Das Mittel für das zweite
Entzündungsstadium“
Um Gifte, Fremdstoffe und Arzneien auszuscheiden, bildet der Körper Gegengifte aus Verbindungen von Kalium chloratum, Wasserstoff- und anderen Atomen. Diese werden dadurch mit Wasser angereichert und so in unschädliche Stoffe umgewandelt, danach von Faserstoffen eingehüllt und ausgeschieden.
5 Kalium phosphoricum „ Das Nervensalz“
Kalium phosphoricum wirkt entgiftend, anregend auf das Immunsystem und belebend. Zusammen mit Fettsäuren und Eiweiß bildet Kalium phosphoricum Lecithin, welches mit Natrium chloratum für den Funktionserhalt des Gehirnes mit verantwortlich ist.
Bei Fieberzuständen ab 38,5 Grad Celsius sollte Kalium phosphoricum (evtl. ausschließlich) genommen werden. Es findet Anwendung bei allgemeinen Schwäche- und Erschöpfungszuständen, Übererregbarkeit und Gedächtnisschwäche. Es wirkt insbesondere auf das Zentralnervensystem. Daher lindert es auch Angstzustände und Unruhe. Ein Mangel an Kalium phosphoricum wird u.a. durch eindiffuses Hungergefühl schnell nach dem Essen angezeigt oder wenn man nach dem essen immer schläfrig und müde wird. Es hillft beim Wundsein kleinerer Kinder, wenn zugleich Durchfall mit aashaft stinkenden Entleerungen besteht.
Im Gegensatz zu allen anderen SchüsslerMineralien lässt man phosphorsaures Kalium nicht in Form von Tabletten im Mund zergehen, sondern löst das Pulver in heißem Wasser auf und trinkt es dann.
6. Kalium sulfuricum „Das Mittel für das dritte Stadium
der Entzündung“
Neben Ferrum phosphoricum ist Kalium sulfuricum Sauerstoffüberträger in den Zellen. Es belebt und fördert damit auch den Sauerstoffwechsel, unterstützt hormonelle Steuerungsvorgänge und den venösen Blutkreislauf.
Alle Entzündungen mit Fieber über 38,5 Grad (Gewebszerfall) sprechen auf dieses salz gut an. Es ist das Hauptmittel für das 2. Entzündungsstadium. Kalium chloratum wird vor allem bei Ohren-, Augen- und Halserkrankungen verordnet. Schmerzen, die durch Bewegung schlimmer werden sprechen gut auf Kalium chloratum an.
Kalium sulfuricum hilft der Leber entscheidend bei der Entgiftung und ist ein Basismittel bei allen Haut- und Lebererkrankungen.
Es ist das Hauptmittel für das 3. Entzündungsstadium (eitrig-schleimige Sekretion). Man kann es als akutes Schmerzmittel bei Druckschmerzeneinsetzen. Es hilft bei Nervenschmerzen in Zähnen und Kiefer- aber ersetzt leider nicht den Zahnarzt.
Morgendliche Müdigkeit und Zerschlagenheit plus Müdigkeit nach dem Essen zeigen einen Mangel an Kalium sulfuricum an.
7. Magnesium phosphoricum „Die heiße 7“
Magnesium phosphoricum hat den umfangreichsten Wirkungsbereich aller Mittel. Es ist eines der wichtigsten Mineralsalze für den Körper, weil es an allen Organfunktionen beteiligt ist. Es ist das biochemische Schmerz- und Krampfmittel (Heiße 7). Das Fehlen von Magnesium phosphoricum hat Krämpfe aller Art zu Folge (Waden-, Bauch-, Periodenkrämpfe, Migräne). Sie sind blitzartig, schießend und wandernd.
In akuten Fällen wird Magnesium phosphoricum wie folgt angewendet: „Heiße7“: 7-10 Tabletten in einem Likörglas mit sehr heißem auflösen und langsam schluckweise trinken (alle 2-5 Minuten einen Schluck) und im Mund ziehen lassen.
8. Natrium chloratum „Hilfe bei Vergiftung“
Natrium chloratum ist für die Zellteilung notwendig. Zusammen mit Kalium phosphoricum ist es an der Neubildung der Erythrozyten beteiligt. Auch zum Erhalt von Zellen und Schleimstoffen ist Natrium chloratum unbedingt notwendig. Natrium chloratum reguliert den SäureBasen-Haushalt, weil es als Säurepuffer dient. Wo immer zuviel oder zuwenig Wasser im Körper vorhanden ist, leistet Natrium chloratum seine ausgleichende Arbeit und regt die Blutbildung an. U.a. wird es angewendet bei Hautauschlag mit Bläschen wässrigen Inhalts, wässrige- wässrig/schleimige Durchfälle, Magenkatarrh mit wässrigem Erbrochenem. Leiden stillende Mütter unter Milchmangel bringt Natrium chloratum die Milch zum fließen.
Es hilft bei beginnender Grippe mit einem zerschlagenen Gefühl in den Gliedern und bei Husten beim Betreten warmer Räume, häufig mit schwer löslichem, grünlichen Auswurf. Bei Stillenden, die zuviel Milch bilden reguliert Natrium sulfuricum die Milchmenge.
9. Natrium phosphoricum „Der Wegbereiter“
Natrium phosphoricum reguliert den Säure-Basen-Haushalt. Es gilt als das Funktionsmittel für den Säuren-Basen-Haushalt. Es ist ein so wichtiges Salz, dass es häufig erst als Wegbereiter gegeben werden muss, bevor andere Salze vom Körper aufgenommen werden können.
Es kommt zur Anwendung bei Augenlidentzündungen oder bei Bindehautentzündungen mit dicker, goldgelb-rahmartiger Absonderung. Auch Beschwerden, die nach Fettgenuss auftreten, werden durch Natrium phosphoricum positiv beeinflusst, ebenso Beschwerden durch zuviel Magensäure (Magendruck) oder zuwenig Säure (Stein im Magen). Besonders, wenn die Bauchbeschwerden sich durch Milch trinken bessern ein Umstand, den die Kaffeetrinker gut kennen.
10. Natrium sulfuricum „Körperentschlackung und
-entgiftung“
Natrium sulfuricum transportiert überschüssiges Wasser aus dem Körper ab und ist damit das Mittel für die Körperentschlackung und die Ausscheidung von Schlacken. Das Salz wird für alle Erkrankungen der Organe im Pfortadersystem verwendet. Es fördert den Abbaustoffwechsel und ist eine große Hilfe bei sämtlichen Erkrankungen der Ausscheidungsorganen (Leber, Niere, Galle, Blase). Ganz allgemein wird es dort angewendet, wo Stoffwechselprodukte nicht zur Ausscheidung gebracht werden.
11. Silicea „ Der Nervenstärker“
Silicea ist ein hervorragendes Aufbau- und Festigungsmittel für Haut, Haare, Knochen, Bänder, Sehnen, Nägel, Gefäße. Es ist unentbehrlich bei eitrigen Entzündungen (Hauptmittel), da es die Fresszellen zum verstärkten Angriff mobilisiert. Menschen, die Licht- und Geräuschempfindlich sind, haben oft einen Mangel an Silicea. Es hilft schnell bei Blutergüssen und bei der Wundheilung, besonders wenn eine schlechte Heilungstendenz der Haut besteht. Silicea gilt als allgemeines Regenerationsmittel. Morgendliche Zerschlagenheit kombiniert mit großer Tagesschläfrigkeit spricht auf Silicea gut an.
12. Calcium sulfuricum „Der Joker“
Calcium sulphuricum ist das wichtigste Reinigungs- und Regenerierungsmittel der Biochemie. Es klärt die Lymphe, scheidet Abbauprodukt aus und verhindert Ablagerungen schädlicher Stoffe. Es kann die Wirkung der anderen 11 Mittel beträchtlich verstärken und gilt als „Joker“.
Alle akuten, tiefsitzenden oder unterdrückten Krankheiten und alle sehr langsamen Regenerierungsprozesse, die mit Schwäche und Mattigkeit einhergehen, verlangen nach Calcium sulfuricum. Jede Entzündung der Schleimhaut mit Schwellung und/oder mit Eiter spricht auf dieses Salz an. Bei chronischen Eiterungen der Haut, Drüsen, Mandeln, Nebenhöhlen, Stirnhöhlen und Knochen ist Calcium sulfuricum eine gute Unterstützung.
Christiane Seidler, Heilpraktikerin
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