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Warum nicht einmal fasten?

Traditionell ist das Frühjahr in vielen Kulturen die Zeit des Fastens – eine Zeit der inneren Reinigung – eine Zeit überflüssigen Ballast abzuwerfen – eine Zeit eingefahrene Verhaltensmuster zu durchbrechen.

Fasten betrifft immer Körper, Geist und Seele gleichermaßen und sollte daher am besten außerhalb des Arbeitsalltags praktiziert werden. Während dieser Zeit lebt der Körper von den Reserven, die der Organismus für schlechte Zeiten gespeichert hat. Eine ständig gute Versorgung mit Nahrung lässt diese – einmal überlebenswichtigen – Reserven zu groß werden. Die Folgen sind Zivilisationskrankheiten wie Verdauungsstörungen, Übergewicht, erhöhter Cholesterinspiegel, Bluthochdruck, Gicht, Migräne, Infektanfälligkeit, Müdigkeit, Nervosität und Hautprobleme. Generell sind selbständig durchgeführte, vorbeugende Fastenkuren empfohlen für gesunde Erwachsene (ausgenommen schwangere und stillende Frauen), zur allgemeinen Entschlackung und als aktive Gesundheitsvorsorge – beraten Sie sich vor Beginn des Fastens mit Ihrem Arzt oder Heilpraktiker.

Fasten heißt für einige Tage auf feste Nahrung und alle Genussmittel wie Nikotin, Kaffee, Zucker, etc. zu verzichten und nur zu trinken – mehr als der Durst fordert: leichte Gemüsebrühe, koffeinfreie Tees, Säfte und viel, viel reines Wasser (ohne Kohlensäure), insgesamt 3-5 Liter täglich.

Lösen Sie sich für diese Zeit aus Ihrem Alltag, ziehen Sie sich – wenn möglich in die Natur – zurück. Schalten Sie ab: statt Stress, Telefon, Terminkalender, Zeitung, Radio, Fernsehen und Computer – Ausschlafen, Meditation, Stille, (wenn möglich) Spaziergänge, ruhige Musik hören, basische Salz-Bäder und die Begegnung mit sich selbst.

So machen wir unsere Heilfastenkur: drei Einstimmungstage zu Entlastung – 5 Tage Vollfastentage – 2 Aufbautage.

Tag 1: Wir essen leichte, fettarme, vegane Mahlzeiten und verzichten ausser auf tierisches Eiweiß (wie Fleisch-, Fisch- und Molkereiprodukte) auf Zucker (in jeder Form), Weißmehl-Produkte, Alkohol- und Koffeeinhaltiges.

Tag 2: Wir reduzieren unsere Ernährung weiter und essen nur noch Obst, Gemüse mit (sehr wenig) Vollkornbrot od. Pellkartoffeln. Z. B. zum Frühstück frisches Obst mit Vollkornmüsli (ungesüßt) und Yofu od. Lupinenjoghurt, mittags einen bunten Salat, abends gedämpftes Gemüse mit Pellkartoffeln oder eine Gemüsesuppe. Wir verzichten auf alle Snacks zwischendurch!

Tag 3: Frühstück wie am zweiten Tag. Mittags gibt wieder Salat oder gedämpftes Gemüse, Kartoffeln und Vollkornprodukte lassen wir jetzt weg. Abends essen wir nichts mehr, sondern trinken zwei Becher unseres Abführ-Helfers z.B. Sauerkrautsaft, Wasserkefir, Wasser mit Apfelessig, dies sind sanfte Abführhilfen. – Falls die sanften Varianten nicht ausreichen: versprechen Sennes- oder Faulbaum-Tee oder Glaubersalz Abhilfe (gute Infos hierzu finden sich auf www.heilfasten.de). Ist die Verdauung hiermit aktiviert worden, sollte aber unbedingt wieder auf die sanften Methoden zurückgriffen werden, damit sich der Darm nicht an die „harten“ Mittel gewöhnt! Schließlich soll er nach dem Fasten möglichst schnell wieder ohne Hilfe seine Arbeit tun.

Tag 4 – 8: Ab jetzt nehmen nehmen wir für fünf Tage keine feste Nahrung zu uns. Am ersten Vollfastentag trinken wir morgens ein Glas heißes Wasser und zwei Gläser unseres Abführ-Helfers. Mittags Gemüsebrühe, abends ein Glas Gemüsesaft. Abends machen wir einen Einlauf. – In den nächsten Tagen bleibt der Ablauf ähnlich: Morgens ein Glas heißes Wasser, mittags Wasserkefir oder Sauerkrautsaft und Gemüsebrühe, abends ein Glas Gemüsesaft, außerdem reichlich Wasser und Kräutertee. Am dritten und am fünften Vollfastentag machen wir einen Einlauf. Spätestens am dritten Fastentag ist unser Hungergefühl verschwunden.

Tag 9 + 10: Fastenbrechen und Aufbauzeit – diese Aufbautage sind von entscheidender Bedeutung für den Fastenerfolg. Der Körper muss, um gesundheitliche Probleme zu vermeiden, langsam wieder an feste Nahrung gewöhnt werden. Traditionell brechen wir unser Fasten am Morgen des 9. Tages mit einem Apfel, den wir bewusst sehr langsam essen und jeden Bissen sehr, sehr lange kauen. Mittags gibt es Gemüsebrühe mit Knäckebrot, abends gedämpftes Gemüse evt. mit Pellkartoffeln.
Am zweiten Aufbautag essen wir wie am 2. Entlastungstag; also: Obst, Gemüse mit (sehr wenig) Vollkornbrot od. Pellkartoffeln. Z. B. zum Frühstück frisches Obst mit Vollkornmüsli und Yofu od. Lupinenjoghurt, mittags einen bunten Salat, abends gedämpftes Gemüse mit Pellkartoffeln oder eine Gemüsesuppe.

Wenn länger als 5 Tage gefastet wird, muss eine längere Aufbauphase eingehalten werden, um die Verdauungsorgane langsam wieder zu aktivieren. Als Faustformel heißt es: Fastentage geteilt durch 3 also müssen z.B. auf 21 Fastentage 7 Aufbautage folgen.

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Salzlose Fastenbrühe nach Buchinger

Die Brühe kann auf Vorrat herstellt und in Glasflaschen  abfüllt werden. Im Kühlschrank hält sie sich bis zu 1 Woche.

3 Liter Wasser
frische Kräuter wie Thymian, Rosmarin, Salbei, Liebstöckel
½ Teelöffel Kümmel
½ Teelöffel Nelken
½ Teelöffel Wacholderbeeren
2 Lorbeerblätter
1 Zwiebel, gehackt
2-3 Knoblauchzehen
600 g Gemüse in Bio-Qualität wie Lauch, Kartoffeln, Möhren, Pastinaken, Fenchel, Sellerie oder Zucchini

Gemüse fein schneiden oder mit einer Küchenmaschine grob reiben, mit den Gewürzen und Kräutern ins Wasser geben, zum Kochen bringen und ca. 30 Minuten leise köcheln lassen, dann abseien und nur die Brühe verwenden. Die Gemüsezutaten der Brühe können variiert werden.
Um den Geschmack etwas zu verändern, mal eine Prise geriebene Muskatnuss, Currymischung, Tomatenmark oder auch einen Spritzer Orangen- oder Zitronensaft hinzufügen.

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Fasten ist ein Neustart für Körper, Geist und und Seele!

Bleiben Sie gesund und zuversichtlich!

Herzlichst das Ginkgo-Team